Weitere Schüler zu BusLotsen ausgebildet

Zwölf Schülerinnen und Schüler der Schule an der Rolandsmauer in Osnabrück sind künftig als BusLotsen unterwegs.

Gemeinsames Projekt von VOS und Polizei für mehr Sicherheit im Schulbus geht in nächste Runde

BusLotsen

Zwölf Schülerinnen und Schüler der Schule an der Rolandsmauer in Osnabrück sind künftig als BusLotsen unterwegs. Mit der Übergabe der Zertifikate geht das erfolgreiche und gemeinsame Projekt der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) und der Polizei in die nächste Runde. Die geschulten BusLotsen leisten „auf Augenhöhe“ einen wesentlichen Beitrag für mehr Sicherheit im Schulbus.

„Voll krass, alle weg!“ So lautet der spontane Ausruf eines Schülers während des praktischen Trainings. Der Schüler sitzt am Steuer eines nagelneuen Fahrschul-Lkw der Spedition Koch International und versucht, in den Spiegeln seine Mitschüler zu entdecken. Keine Chance – denn die „verstecken“ sich im Toten Winkel neben und vor dem Lkw. „Zwar ist das Fahrzeug mit der neusten Sicherheitstechnik bestückt. Die haben wir aber für den Schulungsfall zugehangen, da noch nicht jeder Lkw mit dieser Technik ausgerüstet ist“, erläutert Rena Markmeyer, stellvertretende Fuhrparkleiterin von Koch International.
Der Praxisteil ist ein zentraler Baustein des dreitägigen BusLotsen-Trainings. Die Ausbildung findet in der Schule, aber auch auf dem Betriebsgelände der Partnerunternehmen statt. Für die Schulen in der Stadt Osnabrück haben die Stadtwerke Osnabrück als VOS-Partnerunternehmen die Ausbildung übernommen – in Person der beiden Trainer Wolfgang Gude und Ralf Haunhorst.

Umfassende Ausbildungsinhalte
Die Ausbildungsinhalte umfassen sowohl Kenntnisse zu den möglichen Gefahren im Busverkehr als auch zum richtigen Verhalten im und außerhalb des Busses. Schließlich kommt es im Schülerverkehr immer wieder zu Konflikten – sei es im Bus oder bereits an der Haltestelle durch ungeduldiges Warten, Gedränge und Geschiebe. Den Schülern wird zusätzlich vermittelt, wie man sich im Bus verhalten sollte, wenn beispielsweise ein Fahrgast ohnmächtig wird. Für diesen Baustein ist die Johanniter Unfallhilfe als Projektpartner „mit im Boot“.

Zivilcourage, aber keine „Sheriffs“
Klassische Aufgabe der BusLotsen ist es, während der Busfahrt von und zur Schule ihre Mitschüler auf eventuelles Fehlverhalten aufmerksam zu machen. „Und zwar ‚auf Augenhöhe‘, in höflicher aber bestimmter Form und unter dem obersten Leitsatz, sich nicht selber in Gefahr zu bringen“, wie die ausbildenden Trainer betonen. „Die BusLotsen sollen zwar Zivilcourage zeigen – wir suchen aber keine Sheriffs“, betont Wolfgang Gude. Die Schüler werden im Training mit Situationen konfrontiert, wie sie auch jederzeit im Bus vorkommen können. Sechs Wochen nach dem letzten Training erhalten alle teilnehmenden Schüler ihr Zertifikat. Insgesamt wurden in der VOS knapp 3.000 Schülerinnen und Schüler zu BusLotsen ausgebildet.